
Gesundheitsthemen
-
Gesund leben
-
Eltern und Kind
-
Krankheiten & Therapie
- Erkrankungen im Alter
- Sexualmedizin
- Ästhetische Chirurgie
- Augen
- Zähne und Kiefer
- HNO, Atemwege und Lunge
- Magen und Darm
- Herz, Gefäße, Kreislauf
- Stoffwechsel
- Nieren und Harnwege
- Orthopädie und Unfallmedizin
- Rheumatologische Erkrankungen
- Blut, Krebs und Infektionen
- Haut, Haare und Nägel
- Psychische Erkrankungen
- Neurologie
- Schmerz- und Schlafmedizin
- Frauenkrankheiten
- Männerkrankheiten

Magen und Darm
-
Hintergrundwissen Magen und Darm
- Aufbau und Funktion der Speiseröhre
- Aufbau und Funktion von Dünn- und Dickdarm
- Aufbau und Funktion von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse
- Aufbau und Funktion von Magen und Zwölffingerdarm
- Aufbau und Funktion von Mastdarm und Anus
- Bauchspiegelung und Bauchschnitt
- Candida-Pilze: Die Wurzel von allerhand Übel?
- Diagnostik bei Leber-, Gallen- und Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen
- Diagnostik der Dünn- und Dickdarmerkrankungen
- Diagnostik der Speiseröhrenerkrankungen
- Diagnostik von Enddarm- und Analproblemen
- Diagnostik von Magen- und Zwölffingerdarmerkrankungen
- Die Diagnose bei Magen-Darm-Erkrankungen
- Die medizinischen Fachgebiete Gastroenterologie, Viszeralchirurgie und Proktologie
- Stuhluntersuchungen
- Ulkustherapeutika (Mittel bei Magengeschwüren)
-
Erkrankungen der Speiseröhre
-
Erkrankungen des Magens und des Zwölffingerdarms
-
Erkrankungen des Dünn- und Dickdarms
- Blinddarmentzündung
- Blähungen
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- Darmdivertikel und Divertikulitis
- Darmkrebs
- Darmverschluss
- Dickdarmpolypen
- Durchfallerkrankungen (Übersicht)
- Künstlicher Darmausgang
- Lebensmittelvergiftung und infektiöser Durchfall
- Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und Nahrungsmittel-Allergien
- Reizdarm
- Verstopfung
- Wurmerkrankungen
-
Erkrankungen von Mastdarm und Anus
-
Erkrankungen von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse
- Aszites
- Bauchspeicheldrüsenentzündung (chronisch) und Pankreasinsuffizienz
- Bauchspeicheldrüsenentzündung, akute
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Gallenblasenentzündung
- Gallenkolik
- Gallensteine
- Gelbsucht
- Gutartige Lebertumoren, Leberkrebs und Lebermetastasen
- Hepatitis, chronische
- Hepatitis, nicht virusbedingt
- Leberschädigung, alkoholische
- Leberzirrhose
- Nicht eitrige chronisch-destruierende Cholangitis und primär biliäre Zirrhose
- Primär sklerosierende Cholangitis
- Tumoren der Gallenwege und der Gallenblase, Gallengangskrebs und Gallenblasenkrebs
- Virushepatitis
-
Erkrankungen von Bauchgefäßen, Bauchfell und Bauchwand
Reizdarm nach Symptom behandeln

Ein Reizdarm macht Betroffenen das Leben schwer. Doch ob Verstopfung, Durchfall oder Bauchschmerzen: Mit pflanzlichen Wirkstoffen und Medikamenten lassen sich die Beschwerden gezielt lindern.
Beschwerden sind nicht eingebildet
Beim Reizdarm handelt es sich um funktionelle Störungen im Magen-Darm-Trakt, für die es keine strukturelle oder organische Ursache gibt. Trotzdem sind die Beschwerden keinesfalls eingebildet. Wichtig zu wissen ist es jedoch für die Betroffene: Der Reizdarm ist nicht gefährlich und schränkt auch die Lebenserwartung nicht ein. Zudem lassen sich seine Auswirkungen gut behandeln.
Die wirksamsten Maßnahmen gegen die drei Leitsymptome Durchfall, Verstopfung und Bauchschmerzen haben Expert*innen in der aktuellen Reizdarm-Leitlinie zusammengetragen.
- Durchfall. Durchfall lässt sich oft gut über die Ernährung beeinflussen. Hilfreich ist z.B. die FODMAP-Diät, bei der die Betroffenen die Aufnahme bestimmter Zucker drastisch reduzieren. Dazu gehören u.a. Milchzucker und Fruchtzucker, d.h. Milchprodukte und Obst. Günstig können sich auch Probiotika auswirken. Aus dem Pflanzenreich wirkt Berberin, ein Alkaloid aus der Berberitze, gegen Durchfall. Sind Medikamente erforderlich, empfehlen die Expert*innen zunächst Colestyramin und Loperamid. Für Beschwerden, die sich damit nicht lindern lassen, ist das rezeptpflichtige Eluxadolin eine Option.
- Verstopfung. Für mehr Schwung im Darm sorgt eine ballaststoffreiche Ernährung, viele Patient*innen profitieren auch von Probiotika. Als pflanzliches Präparat unterstützt Padma Lax, eine Mischung aus Kräutern und Mineralien die Darmentleerung. Reicht dies nicht aus, sollten Ballaststoffe zugeführt werden – möglichst in flüssiger Form. Wer gleichzeitig unter Blähungen leidet, profitiert von Macrogol-Präparaten. Von Laktulose wird abgeraten, da sie Blähungen verstärkt. Bei sehr schwerer Verstopfung kann die Ärzt*in Prucaloprid verschreiben. Linaclotid ist ebenfalls geeignet, wird aber von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet.
- Bauchschmerzen. Gegen Bauchkrämpfe und Bauchschmerzen können einige pflanzliche Präparate helfen. Allen voran Pfefferminzöl, das sich als stark gegen Schmerzen und Blähungen erwiesen hat. Verabreicht wird es in magensaftresistenten Kapseln. Weitere Phytotheraputika zur Schmerzlinderung sind zufolge Berberin, Padma Lax und eine Kräutermischung aus grüner Minze, Zitronenmelisse und Koriander (Camint). Als Medikamente kommen Spasmolytika wie Butylscopolamin und Mebeverin infrage.
Sport und Psychotherapie helfen
Ob Durchfall oder Verstopfung – insgesamt empfehlen die Expert*innen bei Reizdarm körperliche Aktivität und Maßnahmen zur Stressvermeidung. Yoga, autogenes Training und Achtsamkeitsbasierte Therapien tragen zur Linderung der Erkrankung bei. Lebensmittel, die zu Unwohlsein oder Blähungen führen, sollten vermieden werden.
In manchen Fällen schränkt die Reizdarmerkrankung die Lebensqualität ganz erheblich ein. Hier sollten Betroffene sich nicht scheuen, psychotherapeutische Unterstützung zu suchen, unterstreichen die Expert*innen.
Quelle: Leitlinie Reizdarmsyndrom