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Gesundheitsthemen

Impfungen | Ärztliche Vorsorge

Impfungen | Ärztliche Vorsorge

Dass Vorsorgen besser als Heilen ist, das kann jeder unterschreiben. Aber spätestens beim Kleingedruckten beginnt der Streit, und er wird auch unter Experten heftig geführt. Wer profitiert wirklich von Früherkennung? Und wenn ja: Wie eng sollte das Netz geknüpft sein? Und haben die neuen IGeL-Vorsorgen einen Sinn? Auf den folgenden Seiten leiten wir Sie durch den Dschungel der ärztlichen Vorsorge und stoßen dabei auf manches zweifelhafte Angebot. Bildquelle: CNK02/Shutterstock.com

Krebs-Symptome bei jungen Menschen

Krebs-Symptome bei jungen Menschen
Bauchschmerzen ohne ersichtlichen Grund können ein Hinweis auf Darmkrebs sein.

Immer mehr Männer und Frauen unter 50 Jahren leiden an Darmkrebs. Je früher die Erkrankung entdeckt wird, desto besser die Heilungschancen. Doch was sind die typischen Darmkrebsbeschwerden bei jungen Menschen?

Ungesunder Lebensstil begünstigt Darmkrebs

Vor allem aufgrund der Vorsorgeuntersuchungen wie z.B. der Darmspiegelung ist die Darmkrebsrate in Deutschland am Sinken. Das trifft allerdings nur für Menschen über 50 Jahren zu. Bei den Jüngeren ist das Gegenteil der Fall: Die Zahl der Neuerkrankungen an Darmkrebs steigt bei den 25- bis 49-Jährigen jährlich um etwa 1,3%. Von 100 000 Menschen diesen Alters leiden etwa 8 an diesem Tumor.

Zurückgeführt wird diese negative Tendenz auf den heute weit verbreiteten sitzenden Lebensstil: Denn zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören Übergewicht, Bewegungsmangel und eine ballaststoffarme Ernährung.

Frühzeitig auf Signale achten

Deswegen ist es umso wichtiger, auch bei jungen Menschen die ersten Anzeichen der Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Welche das sind, hat eine US-amerikanische Arbeitsgruppe untersucht. Analysiert wurden die Daten von knapp 25 Millionen Darmkrebs-Patient*innen, die bei der Diagnose unter 50 Jahre alt waren.

45 % von ihnen wiesen vor der Diagnose Blut im Stuhl auf, 40 % litten unter Bauchschmerzen . 27 % berichteten über Veränderungen beim Stuhlgang. Seltener mit jeweils um die 15 % waren Gewichtsverlust, fehlender Appetit und Verstopfung. Unter einer Blutarmut litt knapp jede zehnte der Betroffenen.

Vom Auftreten der Beschwerden bis zur Diagnose verging im Mittel ein halbes Jahr. In manchen Fällen dauerte es jedoch auch deutlich länger, bis der Krebs erkannt wurde. Deshalb ist es auch in jungen Jahren wichtig, Darmprobleme frühzeitig wahrzunehmen und abklären zu lassen, betont das Autorenteam. Nur so könne man sicherstellen, dass sich die Diagnose und die Therapie nicht unnötig verzögern.

Quelle: Ärztezeitung, JAMA

18.09.2024 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Pavel Muravev / Alamy / Alamy Stock Photos