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Heilpflanzenlexikon

Flohsamen

Flohsamen, © MedPharm
© MedPharm

Bei Dioskurides werden die Samen als warme Umschläge bei Gicht, Geschwüren, Ödemen, Verrenkungen, Kopfleiden, bei Darm- und Nabelbrüchen und als kühlendes Mittel empfohlen. Im 18. Jahrhundert werden Gallenleiden, trockene Kehlen und Zungen und Angina mit Flohsamen behandelt. In der Industrie wird der Samen heute zur Gewebeversteifung als Verdickungs­mittel eingesetzt.

Wissenschaftlicher Name: Plantago afra L.

Charakteristik

Die Pflanze wird im Mittelmeerraum und im westlichen Asien, Japan, Kuba und Südbrasilien angebaut. Sie blüht von Juni bis August und wird ab Juli bis September geerntet. Medizinisch verwendet werden die reifen und getrockneten Samen.

Anwendungsbereiche

Innere Anwendung: bei Verstopfung, Durchfall, Reizdarm und allen Erkrankungen, bei denen ein weicher Stuhl erforderlich ist, wie Analfissuren, Hämorrhoiden und in der Schwangerschaft
Volksmedizin: innerlich gegen Zysten und Furunkel

Dosierung

Tagesdosis: 12-40 g Droge
Fluidextrakt: 2-5 ml
Äußerlich als Breiumschlag

Wirkung und Nebenwirkungen

Die enthaltenen Schleimstoffe wirken abführend und die quellenden Samen regulieren die Darmaktivität. Bei Durchfällen wird die Flüssigkeitsbindung normalisiert. Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge und Nebenwirkungen sind nicht bekannt. In einzelnen Fällen können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist nach der Einnahme zu achten. Bei Verengung und entzündlichen Darmerkrankungen oder schwer einstellbarer Diabetes mellitus wird abgeraten. Klinische Studien zur Wirksamkeit bei Durchfall und Verstopfung liegen nicht vor. Der Cholesterin-senkende Effekt ist jedoch vielfach belegt.

Anwendung in Lebensmitteln

Die Samen regulieren die Darmfunktion in zweierlei Hinsicht, indem sie entweder abführend oder gegen Durchfall wirken. Sie senken vermutlich den Fettspiegel und können somit als wertvoller Nahrungsbestandteil angesehen werden.