Gesundheitsthemen
Kohlenhydratreduzierte Diäten
Schon Kinder träumen davon, die Wurst ohne das Brot zu essen. Genau dieses ist das Prinzip der bis vor Kurzem recht populären Atkins-Diät. Der amerikanische Kardiologe Atkins revolutionierte die Diät-Szene in den 1970er-Jahren, indem er behauptete, auf die Menge der zugeführten Kalorien käme es gar nicht an, vielmehr sei entscheidend, weniger Kohlenhydrate zu sich zu nehmen, denn diese würden durch den nach dem Essen einsetzenden Blutzuckerabfall den Appetit wieder anregen. Die auch als Low-carb-Diät (kohlenhydratreduzierte Diät) bezeichnete Atkins-Diät sieht deshalb weniger als 10 % der Kalorien in Form von Kohlenhydraten vor, Fett kann dagegen nach Belieben gegessen werden. Zusätzlich werden Vitamin- und Mineraltabletten empfohlen, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Wie andere Diäten, so funktioniert auch die Atkins-Diät kurzfristig (über 12–18 Monate) ganz gut – wenn sie durchgehalten wird. Wegen der recht eingeschränkten Nahrungsmittelauswahl (vor allem Fleisch, Eier, Käse) und auch der recht beträchtlichen Zusatzkosten beim Einkauf bleiben allerdings nur 50 % der Probanden nach einem Jahr bei dieser Diät.
Es ist zu vermuten, dass die kohlenhydratreduzierten Diäten vor allem durch eine Unterdrückung des Appetits funktionieren, denn obwohl sie essen dürfen, so viel sie wollen, essen die Teilnehmer in der Tat weniger Kalorien
Nachdem unter der Atkins-Diät lebensbedrohliche Übersäuerungen vorgekommen sind
Bewertung. Die Atkins-Diät ist von ihrer kurzfristigen Wirkung her den anderen Diäten vergleichbar, in den langfristigen Wirkungen aber überwiegen die Nachteile. Durch den weitgehenden Verzicht auf Obst und Gemüse ist die Diät nicht nur monoton, sondern auch ernährungsphysiologisch unsinnig, für Patienten mit Herz- bzw. Kreislauferkrankungen oder Gicht ist sie sogar gefährlich.
Weiterlesen:
Die wichtigsten Abnehm-Diäten im Überblick
Statt Diäten: Umstellen der Lebensgewohnheiten
-
Drip Bars: Alles andere als harmlos!Nährstoffcocktail in die Vene
Immer wieder gibt es neue Trends für die Gesundheit. Aktuell erfreuen sich sogenannte Drip Bars wachsender Beliebtheit. Dort werden Vitamine und Nährstoffe hochdosiert über eine… mehr »
-
Hochbetagte gut ernähren!Mit Fingerfood und Supplementen
Im Alter gibt es etliche Gründe, warum es zu einer Mangelernährung kommen kann. Sie reichen vom natürlichen Schwächerwerden der Organe über Nebenwirkungen von Medikamenten bis… mehr »
-
Nanoplastik in WasserflaschenGefährlicher als Mikroplastik
Plastik wird offenbar zu einem immer größeren Problem: Forschende haben in Trinkwasser aus PET-Flaschen massenweise Plastikfragmente gefunden, die noch kleiner sind als Mikroplas… mehr »
-
Eiweiß fördert gesundes AlternVor allem Pflanzenproteine
Möglichst alt an Lebensjahren werden und dabei jung und gesund bleiben: Das ist der Wunsch der meisten Menschen. Doch wie lässt sich das Altern aufhalten? Offenbar hat dabei die … mehr »
-
Mischkost hilft beim DenkenBloß nicht zu einseitig
Essen hält Leib und Seele zusammen, heißt es. Und wer dabei die richtige Kost wählt, tut auch noch etwas Gutes für sein Gehirn. Vier Kostformen unter der Lupe Studien über d… mehr »
-
Süßstoff regt den Appetit anDiät zum Scheitern verurteilt?
Süßstoff statt Zucker: Auf diese Weise versuchen viele Menschen, ihr Gewicht zu kontrollieren. Doch offenbar geht die Strategie nicht auf. Trotz Süßstoff-Hype wird der Westen … mehr »