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Gesundheitsthemen

Kystom (gutartiger Eierstocktumor)

Kystom (Zystadenom, Adenokystom): Ein- oder beidseitig auftretender drüsiger, gutartiger Eierstocktumor, in dem sich aufgrund fehlenden Abflusses der Drüsensekrete ein mit flüssigkeitsgefüllter Hohlraum bildet. Dieser dehnt sich im Lauf des fruchtbaren Lebensabschnitts unter dem Einfluss der Sexualhormone immer weiter aus. Da die Unterscheidung zu einem bösartigen Eierstocktumor oft nur feingeweblich möglich ist, werden Kystome immer operativ entfernt.

Seröse Kystome. Gehören zu den häufigsten Tumoren im Eierstock und betreffen in der Regel Frauen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Sie kommen oft beidseitig vor und enthalten wässriges (seröses) und klares Sekret.

Muzinöse Kystome. Betreffen überwiegend Frauen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Muzinöse Kystome werden von einem Zylinderepithel ausgekleidet, das einen intestinalen (vom Darm her) oder zervikalen (von der Gebärmutter her) Ursprung hat. Meist treten sie einseitig auf und sind mit einer schleimigen Flüssigkeit gefüllt. Sie gehören mit einem Gewicht von bis zu 4000 g zu den größten Eierstocktumoren.

Symptome und Leitbeschwerden

Kystome bereiten in der Regel erst Beschwerden, wenn sie größer werden:

  • Verdauungsbeschwerden und Völlegefühl (z. B. Blähungen, Verstopfung)
  • Schmerzen beim Stuhlgang und Wasserlassen
  • Fremdkörpergefühl im Unterleib
  • Zunahme des Leibesumfangs
  • Flüssigkeitsansammlung in der freien Bauchhöhle ("Bauchwassersucht")
  • Appetitlosigkeit.

Wann zum Frauenarzt

In den nächsten Tagen, wenn

  • immer wieder unbestimmte Verdauungsbeschwerden wie Magenschmerzen oder Blähungen auftreten.
  • Sie plötzlich Gewicht verlieren, aber gleichzeitig Ihr Bauch an Umfang zunimmt.
  • vaginale Blutungen außerhalb der Menstruation oder nach den Wechseljahren auftreten.

Die Erkrankung

Kystome. Kystome füllen sich mit wässrigem oder dickflüssigem Sekret (seröses bzw. muzinöses Kystom), erreichen eine beträchtliche Größe und füllen unter Umständen den ganzen Bauchraum aus. Häufig sammelt sich Flüssigkeit im Bauchraum an (Aszites).

Andere Eierstocktumoren. Daneben gibt es etwa 20 weitere Typen von gutartigen Eierstocktumoren, die vom Drüsengewebe des Eierstocks, aber auch von Eizellen oder Eizellenresten oder vom Eierstockbindegewebe ausgehen. Eine häufige Sonderform stellen die Endometriosezysten (Schokoladen- oder Teerzysten) dar, das sind mit Blut gefüllte Zysten aus Endometrioseherden.

Ursachen

Ein Kystom entsteht, wenn das Sekret nicht abfließt und sich ein Hohlraum bildet. In den meisten Fällen wird von einem hormonellen Einfluss ausgegangen.

Diagnosesicherung

Der Befund wird zunächst durch einen Scheiden- und Bauchultraschall gestellt. Da etwa 20 % aller Kystome und anderer gutartiger Eierstocktumoren entarten, sollten sie immer operativ entfernt und untersucht werden.

Behandlung

Je nach Größe des Kystoms erfolgt die operative Entfernung durch eine Bauchspiegelung oder einen Bauchschnitt. Ob der restliche Eierstock mitentfernt werden muss, hängt von der Größe und Lage des Kystoms und vom Alter der Patientin ab.

Bauchspiegelung. Die Bauchspiegelung (Laparoskopie) wird in Vollnarkose durchgeführt. Über eine dicke Hohlnadel wird die Bauchhöhle mit Kohlensäuregas aufgebläht, damit sich die inneren Organe etwas voneinander abheben und gut beurteilen lassen. Durch einen kleinen Bauchschnitt in Nabelnähe wird ein beleuchtetes, etwa bleistiftdünnes Rohr (Glasfaseroptik) in die Bauchhöhle eingeführt, mit dem die Organe und eventuelle Veränderungen inspiziert werden. Zur Entnahme von Gewebeproben (Biopsien) oder kleinen Myomen wird ein zangenartiges Instrument über einen zweiten Bauchschnitt eingeführt. Die Bauchspiegelung erfordert bei ansonsten gesunden Frauen in der Regel nur einen sehr kurzen Krankenhausaufenthalt.

Bauchschnitt. Der Bauchschnitt (Laparotomie), das Öffnen der Bauchhöhle, erfolgt ebenfalls unter Vollnarkose, erfordert aber einen ca. 5-tägigen Krankenhausaufenthalt. Ein Bauchschnitt ist vor allem bei großen Kystomen notwendig, ferner wenn ein bösartiger Tumor nicht ausgeschlossen werden kann. In diesem Fall werden möglichst beide Eierstöcke, die Eileiter und auch die Gebärmutter mit entfernt.

Von: Dr. med. Astrid Waskowiak, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung der Sektionen „Beschreibung“, „Wann zum Frauenarzt“, „Die Erkrankung“, „Prognose“ und „Ihre Apotheke empfiehlt“: Dagmar Fernholz
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